Wer hat an der Uhr gedreht – Kichengeschichte mal anders

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So hat die Kirche ihre eigene Geschichte erfunden

Kirchengeschichte mal anders

Es klingt schier unglaublich und es dümpelte seit dem Jahre 2003 auf diversen Festplatten der unterschiedlichsten Rechner, die ich in diesem Zeitraum benutzte. Eine Datei, die ich damals, vor rund 15 Jahren von einer scheidenden Internetseite gerettet habe und die ich (aus welchen Gründen auch immer) vor Festplattencrashs und Totalausfällen gerettet habe. Nun liegt sie also auf meinem letzten Laptop und ich stolpere darüber. Nach wie vor denke ich: „Unglaublich!!“ und entschließe mich, den Inhalt erneut zu veröffentlichen. Inzwischen weiß ich: Die These ist nicht neu. Sie stammt ursprünglich von Heribert Illig. Faszinierend ist sie dennoch und schlicht unwiderlegbar. Eine Neubetrachtung der Kirchengeschichte.

Vorweg jedoch eine Bitte: Es geht nicht um blinden Glauben. Bitte rechne nach was hier gleich vorgerechnet wird. Du wirst zum gleichen Ergebnis kommen.

Die Geschichte beginnt im Jahre 46 v.Chr. mit einer von Julius Caesar initiierten Kalenderreform. Caesar war der Meinung, dass der bis dato, von Hipparcho berechnete, Kalender zu kompliziert sei. Er vereinfachte den Kalender indem er bestimmte, dass dieser in Zukunft nur noch 365,25 Tage lang sein sollte. Tatsächlich ist das Jahr aber nicht 365,25 Tage lang, sondern 365,2425. Das mag nach Haarspalterei klingen aber bitte bedenke, dass sich die winzigen Fehler, die bei einem falschen Kalender entstehen, über einen ziemlich langen Zeitraum aufaddieren. Und dann sind es nicht mehr nur Nachkommastellen.

Den Vierteltag glich Caesar durch ein Schaltjahr aus, das alle vier Jahre stattfand.

Dieser, von Caesar eingeführte „Julianische Kalender“ hatte noch bis ins späte Mittelalter hinein bestand, genau genommen bis zum Jahr 1582 n.Chr. Dann wurde er durch den „Gregorianischen Kalender“, benannt nach Papst Gregor, ersetzt. Dieser hatte, wie auch schon Hipparchos Kalender, die ziemlich richtige Länge von 365,2425 Tagen. Auch dieser Kalender, den wir heute noch benutzen, gleicht sich ungefähr alle 4 Jahre durch ein Schaltjahr aus.

Bei seiner Einführung musste die falsche Zeit zunächst einmal korrigiert werden. Die Kalenderreform wurde ja nur deshalb initiiert weil einer der wichtigsten Stichtage der katholischen Kirche, der 21. März, der für die Berechnung des Osterfestes herangezogen wird, längst nicht mehr auf der eigentlichen Frühlings-Tag-und-Nacht-Gleiche (Primar Äquinotikum) lag, sondern deutlich nach hinten gerückt war.

Papst Gregor verfügte daher, dass auf den 4. Oktober 1582 direkt der 14. Oktober 1582 zu folgen hatte. Er übersprang also 10 Tage und behauptete dann, die fehlerhafte Zeit sei ausgeglichen. Aber stimmt das wirklich? Rechnen wir nach:

Caesars Kalender wurde 46 v.Chr. eingesetzt, Gregors Kalender wurde 1582 n.Chr. eingesetzt.

Die erste Frage, die wir uns stellen müssen lautet: Wie viele Jahre ist der Julianische Kalender insgesamt in Kraft gewesen, also wieviele Jahre lang tritt die Diskrepanz zwischen astronomischem Jahr und kalendarischem Jahr auf.

Antwort: 1628 Jahre.

Jetzt brauchen wir den Wert um den der Julianische Kalender falsch gegangen ist. Der Julianische Kalender hatte 365,25 Tage und war eine Vereinfachung eines noch älteren Kalenders. Der Gregorianische Kalender hat 365,2425 Tage.

Um den Wert zu berechnen (also um zu berechnen um wieviele Tage der Kalender pro Jahr falsch ging), ziehen wir die richtige Jahreslänge von der falschen ab, also 365,25 minus 365,2425 und erhalten auf diese Weise den Wert 0,0075 (nicht 0,0078 wie offiziell behauptet). Bitte nachrechnen!!
Der Julianische Kalender ging also um 0,0075 Tage pro Jahr falsch und das insgesamt 1628 Jahre lang.

Um nun herauszubekommen, um welchen Zeitraum der Julianische Kalender insgesamt bereits falsch gegangen ist, multiplizieren wir den Fehlerzeitraum mit dem Fehlerwert, also 1628 Jahre X 0,0075 und erhalten….oh Wunder…12,21 Tage.

Nur der Infiormation halber:

Aber auch wenn der offiziell behauptete Wert von 0,0078 richtig wäre, dann hätten dennoch nicht nur 10 Tage übersprüngen werden müssen sondern sogar 12,70 Tage.

Das klingt – zugeggeben – nach fast gar nichts….macht aber einen Unterschied von fast 300 Jahren aus, denn da der Kalender in jedem Jahr nur 0,0075 Tage falsch geht, braucht er fast 300 Jahre, um 2,21 Tage falsch zu gehen. Genau genommen sind es annähernd 297 Jahre.

Nun gibt es eigentlich nur 4 verschiedene Erklärungsmöglichkeiten:

  1. Papst Gregor lebte nicht im Jahre 1582 sondern im Jahre 1288. Dann wäre es mit 10 Tagen exakt hingekommen.
  2. Papst Gregor lebte zwar tatsächlich im Jahre 1582 aber er wußte von den erfunden 297 Jahren. Die mußte er bei seiner Kalenderreform natürlich außer acht lassen.
  3. Durch die gregorianische Kalenderreform wurde die Differenz nicht ausgeglichen. Demnach stimmte das astronomische Jahr auch heute noch nicht mit dem kalendarischen Jahr überein. (Eher unwahrscheinlich, daß das im laufe der zeit nicht entdeckt wurde)
  4. Die julianische Kalenderreform fand erst Jahre später statt. (Sehr unwahrscheinlich. Caesar hätte dann lange nicht mehr gelebt.)

Bleibt noch die Frage nach dem Warum….

meiner Ansicht nach beruht die römische Kirche von Beginn an auf einem Schwindel. Ich habe zu ihrer Gründung bereits einen anderen Artikel geschrieben. Darin geht es – kurz gesagt – um die Gründung der Kirche, die meiner Ansicht nach nicht im Jahr 0, sondern vielmehr im Jahr 325, zu Lebzeiten des römischen Kaisers Konstantin, erfolgte und sich fluchs daran machte, ihre eigene Historie zu erfinden. Sie scheute auch nicht vor gefälschten Dokumenten zurück, die ihr Macht und Einfluss verschaffen sollten. Hier soll nur stellvertretend die sogenannte „Konstantinische Schenkung“ genannt sein.

Ich gehe daher stark davon aus, dass die Kirche auch weitere Ereignisse in ihrer eigenen Geschichte erfand um ihre Machtstellung zu festigen. Du fragst Dich nun wie das möglich sein kann. Du stellst Dir vor wie es wphl wäre wenn heute jemand versuchen würde, fast 300 Jahre in der Vergangenheit zu erfinden. Du glaubst, es würde Dir auffallen. Und Du hast recht.

Das Mittelalter jedoch war eine völlig andere Zeit. Lesen und schreiben war nur ganz wenigen Menschen vorbehalten; die meisten davon gehörten dem Klerus an, lebten in Klöstern oder waren hohe Kirchenangestellte.

Heute haben wir ein reges Interesse an unserer Geschichte, bis hinein in die frühste Antike. Wir glauben zu wissen wie es damals ausgesehen hat, was damals passierte. Und doch stützen wir uns dabei nur auf zeitgenössische Quellen. Und genau diese entstammen fast ausnahmslos der Feder der Kirche.

Nehmen wir Karl den Großen. Wir alle glauben ihn zu kennen. Wir glauben zu wissen, dass er in Aachen beigesetzt ist und dass der Holzthron ihm gehörte. Wir kennen all die vielen Geschichten von ihm und sehen seine Abbildungen und Statuen. Doch was wissen wir wirklich? Nur das was uns die Kirche überlieferte! Es liegt eine Leiche in einem Sarg von der es heißt, es handele sich um den ersten Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, der vom Papst höchstselbst gekrönt wurde. Anders als heute gibt es keine vielfältige, unabhängige Berichterstattung. Archäologische Funde sind nicht selbsterklärend. Sie müssen anhand der Quellenlage erst einsortiert werden. Quellen, die allesamt von der Kirche gefälscht sein könnten.

Es gibt Menschen, die behaupten, so viel Arbeit hätte sich doch niemand gemacht….all die Urkunden, die Berichte….

Und doch bestand der Lebensinhalt vieler Mönche seinerzeit in nichts anderem als Schreibarbeit. Sie kopierten ganze Bibeln. Wieso sollte ihnen da ein Dokument mehr oder weniger so schwer gefallen sein? Zudem wird diese Zeit des Mittelalters von Historikern nicht deshalb als „finstere“ oder „dunkel“ bezeichnet weil es so grausam war, sondern weil sich so wenig Material aus dieser Zeit findet.

Bleibt noch eine Frage: Wieso ist das im Mittelalter niemandem aufgefallen? Erstens könnte es sehr wohl dem einen oder anderen aufgefallen sein. Doch was sollten diese Menschen tun? Ihre Zeugnisse, sofern sie sie überhaupt verfasst haben, sind nicht erhalten geblieben. Ihre Stimmen wurden nie gehört. Auf der anderen Seite ist das Interesse an der Geschichte auch weniger alt als wir glauben. Die Vergangenheit der Bauern und Handwerker im 12. und 13. Jahrhundert bestand aus der Zeit ihrer Väter und Großväter. Von der Zeit des Römischen Imperiums wussten sie dagegen wenig. Anders ist es auch kaum vorstellbar, dass so viele Errungenschaften der Spätantike im Mittelalter verloren waren. Vor diesem Hintergrund ist es recht einfach, 300 erfundene Jahre mit Inhalten zu füllen.

Und das Motiv? Für mich liegt das auf der Hand. Die Kirche ist längst nicht so alt wie sie zu sein vorgibt. Wie ich bereits in diesem Artikel dargelegt habe, ist sie überhaupt erst im Jahre 325 entstanden und zwar aus reinem politischen Kalkül am runden Tisch. Die Zeit vor ihrer tatsächlichen Entstehung füllte sie mit phantasievollen Geschichten über Urchristen und tapfere Verkünder eines neuen Glaubens sowie mit Fälschungen, die heute auch als solche anerkannt werden. Um als Verkünder der ultimativen Wahrheit dastehen zu können, musste die Kirche älter werden. Um aus Tradition handeln zu können, mussten diese Traditionen erst geschaffen werden. Karl der Große war für die Kirche eine wichtige Persönlichkeit, denn er ist der erste Kaiser, der vom Papst gekrönt wurde. Seither und aufgrund dieses Umstandes rechnete es die Kirche zu ihren Aufgaben, den obersten Anführer des riesigen Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, den Kaiser, zu krönen. Ergo: Kein Kaiser ohne den Segen der Kirche. Das führte in den Folgejahren noch mehrfach zu Konflikten. Es war ganz einfach weltliche Macht, die die Kirche begehrte und für die sie sich älter, weiser und pompöser darstellte als sie in Wirklichkeit war.

Für viele Menschen ist es schwer vorstellbar, dass so etwas überhaupt geschehen sein kann, sei es weil sie als Christen der Kirche vertrauen oder weil sie denken, ein solcher Betrug müsse irgendwie aufgefallen sein. Viele Skeptiker führen denn auch gleich den, noch immer existierenden Jukianischen Kalender ins Feld, der heute noch immer, etwa von den orthodoxen Kirchen verwendet wird. Er müsste doch Abweichungen aufweisen, die über die Differenz von 0,0075 Tagen pro Jahr hinaus gehen. Da er das jedoch nicht tut, scheint der Fallk klar. Dazu muss man jedoch wissen, dass der Julianische Kalender auch für die Protestenten noch teilweise bis ins 18. Jahrhundert in Gebrauch war. Die Kalenderreform war zunächst nur für die Katholiken existent. Gleichwohl profitieren die Protestanten ebenfalls von der (scheinbar) endlos langen Geschichte des Christentums. Und die orthodoxen Kirchen auch. Und wie ist es mit dem islamischen Kalender? Müsste er nicht auch deutliche Abweichungen enthalten? Nicht wenn er erst nach der Fälschung ins Leben gerufen wurde. Der islamische Kalender beginnt erst im Jahr 622 des greogorianischen Kalenders.

Bleibt noch die „Hauptwaffe“ der Gegner dieser Theorie: Wieso gibt es keine Diskrepanz zum Chinesischen Kalender? China war zu jener Zeit ja nun völlig unabhängig vom westlichen Reich. Vergleicht man nun also den offiziellen chinesichen Kalender mit dem gregorianischen, müsste der Schwindel doch eigentlich auffliegen, oder? Ja, würde er….wenn der chinesische Kalender nicht auch reformiert worden wäre, und zwar im Jahre 1645. Und nun rate mal von wem….von der christlichen Kirche! Ein Schelm wer Böses dabei denkt.

Sind also alle Kalender weltweit mehr oder weniger „gleichgeschaltet“ und enthalten die erfundenen 297 Jahre, so dass es niemandem auffällt? Nicht ganz. Kleine, relativ unbedeutende ethnische Minderheiten, wie etwa die Parsen im Iran und Indien führen seit langenm einen Streit um Unstimmigkeiten im Kalendersystem. Denn ihnen fehlen offenbar diese fast 300 Jahre und sie wissen nicht wohin damit.

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