2014 schockierte der Plasmaphysiker Professor John Brandenburg die Welt mit einer spektakulären Theorie über das Leben auf dem Mars. Auf einer Konferenz renommierter Physiker behauptete Brandenburg, dass der Mars einst Heimat einer Zivilisation gewesen sei, die durch atomare Attacken ausgelöscht worden wäre. Nach Ansicht Brandenburgs hätten zwei humanoide Rassen, die Zydonier und die Utopianer, friedlich auf dem Mars gelebt, bis sie durch Außerirdische aus einer fremden Galaxie atomar vernichtet worden seien. Tatsächlich deuten die Atmosphäre, die chemische Zusammensetzung und auch Strukturen auf der Oberfläche des Planeten darauf hin, dass auf dem Mars ein Atomkrieg stattgefunden haben könnte.
Der Mars ist mit einer dünnen Schicht radioaktiver Substanzen bedeckt, die für nukleare Überreste typisch sind: Kalium, Thorium und Radium. Auch die Atmosphäre zeigt Anzeichen einer nuklearen Explosion. Brandenburg sagt, dass es Hinweise auf radioaktives Gestein gibt, ebenso auf Trinitit, ein künstliches Glas, das sich nach atomaren Luftschlägen am Boden bildet. All dies deute auf massive Nuklearschläge in den Regionen Cydonia Mensa und Galaxias Chaos vor 180 Millionen Jahren hin. Die Marsatmosphäre enthält außerdem eine hohe Konzentration des Isotops Xenon-129, was für extreme Nuklearvorfälle auf dem Mars spricht. Auf der Erde fand man diese Verbindung nach nuklearen Katastrophen wie Hiroshima und Tschernobyl. Brandenburg berichtet, dass die Analyse der Gammastrahlungsintensität eine besonders belastete Stelle zeige, vermutlich durch radioaktive Trümmer. Auf der gegenüberliegenden Seite des Planeten gebe es ein ähnliches Gebiet. Brandenburg schätzt, dass die Gesamtstärke der Strahlung der Menge einer Million 1-Megatonnen-Wasserstoffbomben entspricht. Die verbliebene Strahlung sei der Beweis für den Völkermord auf dem Mars. Er sagt, dass seine Theorie endlich auch das Fermi-Paradoxon lösen könne, bei dem es um die Frage geht, weshalb, obwohl das Universum doch voller Leben sei, noch keine Außerirdischen bei uns angeklopft hätten.
Brandenburg steht mit seiner Theorie nicht allein. Bereits 1976 erklärte Robin Collins, sehr wahrscheinlich diente die Explosion bautechnischen Zwecken. Insofern eignet sich dies als ein Beweis für intelligentes Leben auf dem Mars. Könnte sich eine solche Theorie über so viele Jahrzehnte halten, wenn nichts dahinter steckt? Tatsächlich scheinen kürzlich veröffentlichte Fotografien des Valles Marineris Graben atomare Explosionen auf dem Mars zu beweisen. Dieses Foto einer pilzähnlichen Wolke wurde 2014 durch die indische Space Research Organisation gemacht. Verschwörungstheoretiker sehen darin den Beweis, dass der Mars noch immer durch atomare Explosionen erschüttert wird. Die Idee einer ehemaligen Zivilisation auf dem Mars wird immer populärer. Im November 2015 erschienen weitere Bilder, aufgenommen von einem Erkundungssatelliten der NASA. Diese scheinen reflektierende, metallische Kuppeln zu zeigen. Manche Internet-Communities folgern, dass diese Kuppeln künstlich errichtet wurden und somit die Existenz einer früheren Marszivilisation beweisen.
Die NASA-Biochemikerin Jennifer Eigenbrode sagt, dass die Chance, Lebensformen auf dem Mars zu finden, deutlich gestiegen sei, seit im Jahr 2015 Wasservorräte in Form von Eis entdeckt wurden. Auch wenn der letzte Beweis noch fehlt, geht man mittlerweile davon aus, dass es auf dem Mars früher einmal Leben gab. Allerdings gibt es keinen Beweis dafür, dass die Atompilzbilder tatsächlich etwas mit Strahlung zu tun haben. Der Astronom Dr. John T. Horner von der Southern Queensland Universität sagt, dass diese Explosion vermutlich nichts weiter als eine optische Täuschung sei. Andere Experten meinen, dass selbst eine Wolke dieser Art nicht ungewöhnlich sei. Der Weltraumexperte Professor Jan-Peter Muller sagt, Pilzwolken könnten sich ganz natürlich bilden, durch Einschlagkrater oder vulkanische Explosionen, höchstwahrscheinlich als Resultat eines Meteoriteneinschlags. Brandenburgs These einer Atomexplosion ist nicht die einzige Erklärung, und es gibt schlicht keinen Beweis für seine Behauptung eines urzeitlichen intergalaktischen Atomkriegs.
Da es derzeit keinen Beweis dafür gibt, dass es jemals intelligentes Leben auf dem Mars gab, ist eine Atomexplosion auf dem Mars sehr unwahrscheinlich. Möglicherweise bringt der Mars Rover der NASA irgendwann mehr Klarheit. Heute allerdings ist das bloße Spekulation. Eine von Brandenburgs Kernthesen, dass nur eine nukleare Explosion Xenon-129 erzeugen könne, ist falsch. Beispiele auf der Erde, wie die natürlichen radioaktiven Vorkommen in Gabun, beweisen, dass sich diese Substanzen auch ohne eine atomare Explosion bilden können. So könnte auch die dünne radioaktive Schicht auf der Oberfläche des Mars entstanden sein.
Doch auch wenn insgesamt zu wenig für diese Theorie spricht, so ist damit kein Gegenbeweis für eine frühere Zivilisation auf dem roten Planeten erbracht. Besonders dieser Fund lässt eher den Schluss zu, dass es vor sehr langer Zeit einmal eine Zivilisation auf dem Mars gegeben hat – und sei es auch nur eine Forschungskolonie gewesen.
Wer sich gerne selber ein Bild von Brandenburgs Theorie machen will, findet hier sein Buch: